„Die Erwartung und Planung der Unternehmen in den Bereichen Bedeutung der Energieeffizienz, Investitions-Verhalten in die Energieeffizienz und Energie-Produktivität war noch nie so viel höher im Vergleich zu aktuellen Aktivitäten bzw. der Einschätzung der aktuellen Situation als in der laufenden Erhebung. Dies passt auch zu den gestiegenen Investitionen in die Energieeffizienz. Die Unternehmen bereiten sich also auf höhere Anstrengungen vor“, so der Leiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart, Professor Alexander Sauer.
Knapp 900 Unternehmen aus über 20 Branchen beantworteten auch die halbjährlich wechselnden Sonderfragen des EEI. Für den Sommer-Index wurde z.B. abgefragt: Wie schätzen Sie die Bedeutung der beiden Handlungsfelder Energieeffizienz-Steigerung und Einsatz Erneuerbarer Energien für Ihr Unternehmen zum Erreichen der Klimaschutzziele ein?
Rund drei Viertel der Unternehmen schätzen die Bedeutung der Energieeffizienz als wichtig für die Erreichung der Klimaschutzziele ein. Der Beitrag der Energieeffizienz wird demnach von den Unternehmen für wichtiger als der Einsatz von Erneuerbaren Energien erachtet. Nur 6 % der Unternehmen halten Energieeffizienz für wenig oder gar nicht wichtig. „Das ist eine gute Nachricht für die Energieeffizienz – sie ist in der Industrie die erste Priorität und sollte noch stärker unterstützt werden als bisher“, so Prof. Sauer.
Bei der Planung der Energiestrategie beziehen über 80 % der Unternehmen den eigenen Fuhrpark ein. Vor allem wollen sie Kraftstoffkosten sparen, gleichermaßen ist ihnen aber auch die Steigerung ihrer Energieeffizienz wichtig. Bereits 16 % beabsichtigen ihr Flexibilisierungspotenzial zu erhöhen, indem sie den Fuhrpark kritisch unter die Lupe nehmen.
Warum rentable Energieeffizienz-Maßnahmen nicht umgesetzt werden, war Gegenstand einer weiteren Sonderfrage. Ursachen für nicht realisierte Energieeffizienz-Maßnahmen sind vor allem eine zu geringe Priorisierung im Investitionsbudget sowie fehlende fachliche und zeitliche Ressourcen. Für nur 12 % der befragten Unternehmen ist die Umsetzung zu komplex.
„Die Lage spitzt sich zu: Steigende Investitionen bei nahezu konstantem Effizienzfortschritt bedeutet höhere Kosten pro eingesparter Kilowattstunde. So eine Entwicklung ist endlich. Das BMWi sollte die aktuelle Investitionsbereitschaft mit entsprechenden Rahmenbedingungen in seiner geplanten Energieeffizienz-Strategie unbedingt unterstützen und auch das Finanzministerium in die Pflicht nehmen – unbürokratischer Zugang zu umfangreichen Fördermöglichkeiten wird immer wichtiger – hierzu zählt in Zeiten hoher Unternehmensgewinne explizit auch eine degressive Abschreibung“, so Prof. Sauer.
mit freundlicher Unterstützung von Gebäude Energie Berater
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